Welche Rolle spielt Transparenz in Ihrem Geschäft, und wie kommunizieren Sie diese an Ihre Kunden?
Die Transparenz ist für uns sehr wichtig. Wie schon erwähnt, sind die Brands, welche wir im Sortiment haben, mit ihrer offenen Kommunikation der Grundstein, für die Beziehung zu unseren Kund*innen. Wir können so sehr viele Fragen bereits beantworten oder die Kund*innen auf die Webseite der Brands verweisen. In näherer Zukunft möchten wir aber auch im Ladenlokal selbst noch mehr Wissen über Brands, Materialien und Lieferketten vermitteln.
Können Sie uns von einem besonderen Produkt oder einer Marke erzählen, die Ihnen am Herzen liegt?
Auf unserer Reise mit Fairdinand haben wir sehr viele Brands und die Menschen dahinter kennengelernt. Alle sind mit so grosser Leidenschaft und mit noch grösserem Commitment bei der Sache, dass es schwierig ist, etwas herauszuheben. Trotzdem gibt es immer wieder Brands, die einem sehr am Herzen liegen. Aktuell ist dies Arniko, ein Zürcher Brand, welches in Nepal produziert. Eine private Reise nach Nepal hat mir gezeigt, dass bei allen Wünschen nach Produktionsstätten in Europa, solche Projekte wie hier in Asien sehr wichtig sind und absolut ihre Daseinsberechtigung haben.
Wie sehen Sie die Zukunft der Fair Fashion in der Modeindustrie?
Ich möchte nicht ein zu düsteres Bild malen, doch wurde der Aufschwung der nachhaltigen Mode – gerade während der Pandemie war er besonders stark – wieder etwas gebremst. Leider mussten in den letzten Monaten immer wieder Stores schliessen oder Brands sich aus dem Markt zurückziehen. Einerseits verstehe ich, aufgrund der aktuellen Weltlage, die Bedenken der Leute. Doch zeigt gerade auch das Flugverhalten vieler Menschen auf, dass die Prioritäten aktuell auch vielfach anders gesetzt werden. Es bleibt viel Arbeit, sonst wird die nachhaltige Mode weiterhin eine Randerscheinung bleiben.
Welche Tipps würden Sie anderen Unternehmern geben, die im Bereich nachhaltiger Mode starten möchten?
Auch im Bereich der nachhaltigen Mode gibt es unterdessen sehr viele verschiedene Brands und du kannst im Prinzip deinen ganzen Kleiderschrank von A bis Z mit nachhaltigen Kleidungsstücken füllen. Es besteht also das Risiko, sich zu verzetteln, zu viele Brands zu führen, alle Bereiche abdecken zu wollen. Weniger ist da mehr. Gehe mit starken Brands ins Rennen, entscheide dich, in welchem Bereich du stark sein möchtest. Dein Sortiment verbreitern kannst du immer noch. Und sonst gilt einfach: Trau dich!
Gibt es Initiativen oder Projekte, an denen Sie beteiligt sind, um das Bewusstsein für nachhaltige Mode zu fördern?
Noch sind unsere eigenen finanziellen und zeitlichen Ressourcen zu klein, doch möchten wir in Zukunft tiefer in die Fair Fashion Community eintauchen und uns möglicherweise auch an Projekten beteiligen. Man darf gespannt sein!